Die Geschäfte nicht vermischen

Tages-Anzeiger, 15.4.2019, Leserbrief von Sylvia Locher

Der Zürcher Nationalrat Fabian Molina sagt, dass Frauen zuerst weniger Lohn und dann weniger Rente erhielten. So prinzipiell kann man das nicht sagen. Eine Verknüpfung von Lohn und Rente ist heikel, weil nicht alle Frauen gleichermassen berufstätig sind. Es gibt auch viele Frauen, die wenig oder gar nicht im Berufsleben standen oder stehen.

Dementsprechend haben sie wenig oder keine AHV-Beiträge für ihre Altersrente einbezahlt. Wenn man die Zahlen der AHV-Statistik 2017 beizieht, wird klar, dass Geben und Nehmen bei der AHV nicht im Einklang stehen. Demnach bezahlen Männer zwei Drittel der AHV-Einkommen, von den Frauen wird ein Drittel aufgebracht. Dies nicht nur aufgrund tieferer Löhne, sondern weil in der Summe weniger Frauen erwerbstätig sind. Dagegen, so die AHV-Statistik, liege der Anteil der Altersrenten beziehenden Männer nur bei 46 Prozent, da mehr Frauen aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung länger Rente beziehen würden. Hinzu komme, dass sie einen Verwitwetenzuschlag zu ihrer Altersrente beziehen könnten. Aufgrund dieser Statistik ist das Rentenalter 65 für Frauen durchaus gerechtfertigt. Die Politik täte gut daran, die Geschäfte nicht miteinander zu vermischen.

Leserbrief vom 15.4.2019

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