Frauen bleibt viel tiefere Rente

Leserbrief von Sylvia Locher, TA vom 13.7.16

Wie im Artikel erwähnt, bezieht sich die Studie auf Frauen, die zwischen 2002 und 2012 pensioniert wurden und noch vorwiegend das traditionelle Familienmodell gelebt haben. Das heisst, verheiratete Frauen, die künftig pensioniert werden, könnten schon besser dastehen. Voraussetzung ist aber – nebst den immer wieder diskutierten Kinderbetreuungsplätzen – der Wille, möglichst bald wieder in den Beruf einzusteigen.

Die Versuchung ist für viele Ehefrauen gross, in der angestammten Rolle der Hausfrau zu verharren – vor allem dann, wenn der Ehegatte in der Lage ist, finanziell gut für sie zu sorgen. Ein weiterer Punkt ist die Witwenrente. Würde diese abgeschafft, hätte das eventuell zur Folge, dass Frauen wieder schneller in den Beruf einstiegen, um ihre Altersrente aufzustocken. Anstelle der Witwen­rente könnte man die Waisenrente für die Dauer der Betreu­ungs­pflicht der Kinder erhöhen, so dass bei einer Witwenschaft die finanzielle Absicherung der Familie gewährleistet wäre. Die Aussicht, das ganze Leben lang dank eines Ehemannes entweder durch seinen Lohn oder die Witwen­rente abgesichert zu sein, ist mit ein Grund, warum Frauen nur zögernd oder gar nicht ins Berufsleben zurück­kehren und damit ihre Altersrente vernachlässigen.

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