Singles sind nicht einsamer

20 Minuten, 20.11.2020

Ältere vom Sozialleben ausgeschlossen

Sylvia Locher ist Präsidentin von Pro Single Schweiz, die Interessensgemeinschaft der Alleinstehenden. Sie geht davon aus, dass Singles zur Zeit nicht mehr unter der Situation leiden als Paare. «Gerade was das Homeoffice anbelangt, haben Alleinstehende einen Vorteil: Sie sind es gewohnt, sich auf sich selbst zu verlassen, und sie können im Homeoffice ungestört arbeiten, da sie die Wohnung nicht teilen müssen.» Aber natürlich seien auch die Platzverhältnisse für Alleinstehende eine Herausforderung. «Nicht jeder Single hat eine grosse Wohnung.»

Generell sei jedoch die Perspektive eine andere als im Frühling. «Damals wussten alle: Bald wird es Sommer, dann können wir wieder raus. Jetzt stehen uns aber lange Nächte und kurze Tage bevor. Das drückt auf die Stimmung.» Auch dass Hobbys wie der Tanzkurs oder Sport in grösseren Gruppen nicht mehr möglich sind, bekämen Singles zu spüren. «Wer Single ist, hat seine sozialen Kontakte ausserhalb, nicht zu Hause, wie dies zum Beispiel bei einer Familie der Fall ist. Aber viele treffen sich nun halt nur noch mit ein bis zwei Personen.»

Locher glaubt nicht, dass Singles nun per se einsam seien. «Man kann auch einsam sein, wenn man in einer Partnerschaft ist.» Anders sähe dies bei älteren Personen aus. «Ich hab schon von einigen Personen gehört, die einfach nicht mehr eingeladen werden, weil niemand möchte, dass sie sich anstecken.» Dies sei jedoch sehr schwierig für die Betroffenen. «Sie werden vom Sozialleben ausgeschlossen, ohne dass sie das möchten.»

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