Steuern: So schlimm ist die Heiratsstrafe nicht
Berner Zeitung vom 10.8.2013
Voll auf die Ehe ausgerichtet
Leserbrief von Sylvia Locher, AUF - BZ vom 13.8.2013
Redaktor Fabian Schäfer fragt in seinem Bericht, wer die stärkste Lobby im Kanton Bern hat, und kommt zum Schluss: die Familien. Das ist aber nicht nur im Kanton Bern so, sondern in der ganzen Schweiz. Abgesehen davon, dass praktisch kein Unterschied mehr besteht zwischen der Besteuerung von verheirateten oder im Konkubinat lebenden Familien, sind die Verheirateten doch im Vorteil, zum Beispiel bei derWitwenrente bei der AHV oder der Erbschaftssteuer. Unser Sozialversicherungssystemist voll auf dieEhe ausgerichtet. Deshalbwird es auchlangsam Leserbriefe Zeit, dass das ständige Klagen über die sogenannteHeiratsstrafe ein Ende nimmt. Es gibt übrigens Kantone, die verlangen von den Singles dreimal so viel Steuern wie von einem Ehepaar mit dem gleichen Einkommen. Das ist echte Ungerechtigkeit, von der leider viel zu wenig berichtet wird. Singles haben leider nicht die gleiche Lobby wie die Familien, weil dem Single-Dasein immer noch etwas Beschämendes anhaftet.
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